Wärmepumpe für alle

Warum Wärmepumpe für alle nicht die richtige Lösung ist

2021 wurden in Deutschland für Raumwärme und Warmwasser in privaten Haushalten ca. 600 TWH Energie benötigt. [Quelle] (Da fehlt noch der Wärmebedarf in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden (Schulen, Geschäfte, Büros etc.), aber ich finde keine Zahlen.)

Der Wärmebedarf im Januar beträgt 17% des Jahresbedarfs [Quelle], somit
600 TWh*0,17 = 102 TWh im Januar

Welchen COP hat die Wärmepumpe im Januar? Wenn, wie Fraunhofer Institut festgestellt hat, der Durchschnitt bei 3 liegt [Quelle], dann liegen wir im Januar bestimmt nicht drüber, d.h. mit COP 2,5
102 TWh / 2,5 = 41 TWh
Wir brauchen also im Januar 41 TWh Strom nur für Wärmepumpen in Wohnhäusern (ohne Büros etc.)

Die Stromerzeugung für ganz Deutschland im Januar 2023 betrug 44 TWh [Quelle], d.h. Sie müsste für den Betrieb von Wärmepumpen im Januar fast verdoppelt werden. Das ist nicht realistisch. Agora schätzt in seiner Broschüre „Klimaneutrales Deutschland“ bis 2030 eine Nettostromerzeugung von +8% und bis 2050 +50% gegenüber 2018 [Quelle Seite 24], wobei auch die anderen Sektoren stromhungriger werden sollen und müssen.

Öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland 2023

Dieses Diagramm "Öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland 2023" zeigt den 2023 erzeugten grünen Strom (ohne Öl, Gas, Kohle). Man sieht deutlich, dass im Sommer mehr Strom aus Photovoltaik erzeugt wird. Das wird einigermaßen ausgeglichen durch mehr Wind im Winter, so dass eine etwa ausgeglichene Bilanz entsteht. Jedoch wird keineswegs im Januar wesentlich mehr Strom erzeugt als in den übrigen Monaten. Im Februar, wo ebenfalls mit 15% des Jahreswärmebedarfs noch viel Strom für Wärmepumpen benötigt wird, war es sogar vergleichsweise wenig.

Mit Biomasse können wir ökologisch unbedenklich höchstens 10% der benötigten Wärme gewinnen.

Fazit: Es braucht noch eine andere Lösung: Saisonale Speicherung, die Sommerwärme für den Winter speichern!

 

Letzte Änderung: 12.02.24


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